Uraufführung
1999 - Wien, Wittgenstein Haus
Mitwirkende: Walter Bohatsch (Konzept, Regie), Andreas Niederer (Graphische Animationen), Germán Toro Pérez (Klang)
- Projektion
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Die 12 Fragmente, Vor- und Abspann wurden als Einzelanimationen auf einem Computer mittels Animationssoftware (Macromedia Director) und diversen Soundprogrammen entwickelt. Gedacht als eine Beamer-Projektion mit einer Bildschirmauflösung von 800*600 Pixel und der klanglichen Unterstützung in CD-Qualität (44kHz - 16bit, Stereo), erfolgt die Wiedergabe mittels eines entsprechend leistungsfähigen Rechners.
- Visuelle Ebene
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"Aufbauend auf den Prinzipien der Zwölftonkomposition wurden 12 visuelle Fragmente entwickelt. Jedes Fragment bedient sich unterschiedlicher visueller Darstellungsformen. Die Anordnung der visuellen Elemente erfolgt auf einer 12stelligen Skala. Die Reihe als methodisches Werkzeug bildet dabei die Grundlage für akustische und grafische Komposition. Die Veränderung der einzelnen visuellen Elemente innerhalb eines Fragmentes erfolgt analog ihrer Positionierung auf der Skala. Somit bestimmt die Skala Schärfe und Unschärfe, Nähe und Ferne, dunkel und hell, groß und klein, weniger und mehr etc. Übergänge von einer Position zur anderen können fließend oder abrupt gestaltet sein.
Gegenstand dieser Arbeit ist die Umsetzung und Weiterführung der musikalischen Kompositionsmethode in ein visuelles Modell." (Walter Bohatsch) - Akustische Ebene
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Die akustische Ebene der einzelnen Fragmente entwickelte sich im ständigen Dialog mit der Entstehung der visuellen Ebene und sucht eine möglichst strenge Interpretation dieser. Die Auswahl des Klangmaterials orientiert sich an der Reduktion der visuellen Mittel. Die Idee der 12- Tonreihe wird hier bewusst mit den erweiterten Mitteln der Elektroakustik und der Computermusik umgesetzt. Statt Tonhöhe als Grundparameter werden hier Eigenschaften wie Geschwindigkeit, Dichte, räumliche Position, Bandbreite, Modulationsindex, Grad der Überblendung, Rauschqualität von historischen Aufnahmen, Anzahl von überlagerten Schichten etc. als Gegenstand von Skalenbildung herangezogen. Es handelt sich um den Umgang mit dem historischen Objekt "12-Tonreihe" aus einem postseriellen Standpunkt, aus dem Blickwinkel einer Sampling-Kultur.
Germán Toro Pérez (1999), abgerufen am 25.09.2020 [http://www.toro-perez.com/works/works-with-image]
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 25. 9. 2020): Toro Pérez Germán . 12 akustisch-visuelle Fragmente aus einer experimentellen Animation. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/142160 (Abrufdatum: 26. 12. 2024).